Entwicklung – Werde was du bist.

„Sei, was du bist!“ – „Werde, was du bist!“

Ja was denn nun?! Sein oder werden? Es erscheint wie ein Widerspruch. Wenn ich bin, was ich bin…. Was soll ich denn noch werden? Und: geht es beim WERDEN darum, dass ich nicht gut genug bin, mit dem was ich bereits bin? Muss ich erst anders sein? Gibt es da ein UM ZU? Eine Bedingung, damit…? Im keltischen Baumhoroskop bin ich eine Nussbaumgeborene, daher wähle ich heute mal das Bild des Kerns, des Samens, hier in Form einer Walnuss: Die Walnuss IST eine Walnuss. Genauso ist sie gemeint. Die Nuss wächst, fällt auf den Boden, wird aufgesammelt von einem Kind, das aus der Schale ein Schiffchen baut; wird von einem Tier oder Menschen aufgelesen, um sie zu essen, durch sie genährt zu werden und die Schalen werden zu Kompost… Die Walnuss ist voller Möglichkeiten mit ihrem SO SEIN. Wenn die Walnuss auf einen fruchtbaren Boden fällt, tiefer hineinsinkt, aufbricht, wandelt und wächst, wird aus ihr ein großer, neuer Walnussbaum. (Ich glaube, dass sie gesegnet ist, dies vermutlich ohne Gedanken an „ICH MUSS…“; an “Ich bin so noch nicht gut genug“ zu erleben, sondern dies geschieht ihr, ohne dass sie in einen Selbstoptimierungswahn verfällt.)  Sie wird es, weil in der Walnuss diese Möglichkeit steckt, die sich entfalten kann, wenn sie auf entsprechende Umstände stößt! Sie IST es bereits – diese Möglichkeit des SEINS in einer weiteren Form. Ohne ein notwendiges Tun ihrerseits – Weil es ihr Wesenskern ist! Und das Leben hat sie. Sie wird von den Elementen bespielt – LILA „das kosmische Spiel“. Ihre Mitwelt ermöglicht ihr Wandel – ein SEIN und WERDEN. Ohne Paradoxon. Ohne das GETAN werden MUSS. Die Elemente des Lebens stehen frei zur Verfügung. In Form eines Kindes, eines Tieres, des Windes, des Wassers, der Erde…. Aus der Walnuss keimt ein Sprößling, wurzelt in der Tiefe und wächst in den Himmel, wird ein Walnussbaum, mit weiteren Möglichkeiten – Schutz zu sein, Äste als Sitz für Tiere und Nester zu bieten, Früchte zu tragen, Sauerstoff zu spenden… aus seinem SO SEIN – als eigenes Element des LILA – des kosmischen Spiels. Und ist Walnussbaum werden besser oder schlechter als von einem Tier gegessen zu werden und so ein anderes Wesen zu nähren? Ist es besser oder schlechter von einem Kind zu einem kleinen Boot gebastelt zu werden? Wer urteilt? Was zeigt uns die Natur hier? Dein Sosein IST. Und ist genug! In dir ist alles für dein SO SEIN angelegt. Du bist genau so gemeint. In allen Möglichkeiten des Geschehens! Du wirst durch die Elemente gewandelt, kannst dich in einen fruchtbaren, nährenden Boden sinken lassen – in jeglicher Form schön oder sch* (denn Mist ist guter Dünger!) – und dich deiner natürlichen Entfaltung hingeben. Du kannst dich vom Leben ergreifen und dich wandeln lassen. So geht es für mich immer mehr um erlauben und mich dem Wandel und Sosein hinzugeben. Welch eine Beruhigung – es gibt nichts zu tun! Es ist ein sich dem Leben hingeben und den Irrglauben, dass ich das Leben habe, aufgeben. Das Leben hat mich! Ich bin von Leben durchdrungen. Dieses Leben hat seine Gezeiten und Zyklen und ich bin Teil davon. Der Walnussbaum ist mal kahl, begrünt, in Blüte, mal trägt er Früchte. Der Walnussbaum ist in einem Zyklus der Jahreszeiten eingebettet. Alles geschieht zur „richtigen“ Zeit. Miteinander verbunden – angepasst an das, was IST. Wie lange die Walnuss SO IST? Bis sie wieder etwas Neues wird. Vielleicht „stirbt“ der Walnussbaum und wird zur Nahrungsquelle von Pilzen, Würmern und Käfern und geht über in Humus, in Erde. Nährt seine Nachfahren, die in seiner Umgebung begonnen haben zu keimen. Und ist die Walnuss, die vom Walnussbaum viel etwas anderes als die vorher? JA und NEIN. Es WAR und IST eine neue Frucht geworden… in einem stetigen Kreislauf von SEIN und WERDEN. Form, Formlosigkeit und eine neue Form. Leben geschieht. Es gibt nichts zu tun. So wie Laotsi sagte: „Tue nichts und alles ist getan.“ „Der Weg zum Tun ist zu sein.“ Impulsfragen:
  • Was ist JETZT bei dir?
  • In welchen Gezeiten und Zyklen findest du dich wieder?
  • Forderst du zu jeglicher Zeit das gleiche von dir?
  • Wie ist deine Mitwelt gestaltet, deine inneren und äußeren Bedingungen?
  • Wie zeigen sich deine Möglichkeiten? (Ich lade dich zu der Idee ein, dass 99 % der Möglichkeiten unsichtbar sind. Vielleicht magst du Feedback deiner Mitmenschen einholen?)
  • Was hält dich vom freud- und friedvollen Spiel mit dem Leben ab?

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